Demonstranten versammeln sich in der Nähe eines französischen Militärstützpunkts in Niger

KAMPALA, Uganda

Hunderte Demonstranten versammelten sich am Sonntag in der Nähe eines französischen Militärstützpunkts in Nigers Hauptstadt Niamey, um den Abzug der französischen Truppen aus dem Land zu fordern.

Die Demonstranten trugen Plakate mit antifranzösischen Parolen und forderten den sofortigen Abzug der französischen Truppen aus dem Land. Gleichzeitig forderten sie die Absetzung des französischen Botschafters Sylvain Itte, nachdem die Militärmachthaber des Landes dem Diplomaten am Freitag 48 Stunden Zeit gegeben hatten, Niger zu verlassen .

Itte wird vorgeworfen, eine Einladung zu einem Treffen im Außenministerium und andere Maßnahmen der französischen Regierung ignoriert zu haben, die als den Interessen Nigers zuwiderlaufend angesehen wurden.

Als Reaktion auf den Befehl gab Frankreich über sein Außenministerium eine Erklärung heraus, in der es hieß: „Die Putschisten sind nicht befugt, diesen Antrag zu stellen, und die Zustimmung des Botschafters kommt ausschließlich von den rechtmäßig gewählten nigerianischen Behörden.“

Die Militärregierung erklärte kürzlich, sie habe mehrere Militärabkommen, die Niger mit Frankreich unterzeichnet hatte, widerrufen, ein Schritt, den Paris zurückwies und erklärte, dass die Militärführer keine legitime Befugnis dazu hätten.

Die Demonstranten riefen auch Parolen gegen die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS), die Wirtschaftssanktionen gegen Niger verhängt und mit militärischen Maßnahmen zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung gedroht hat.

Niger, ein wichtiger Teil der Sicherheitsinfrastruktur in Westafrika und laut einem Analysten die „einzige Hoffnung“ des Westens auf Stabilität in der Sahelzone, beherbergt rund 1.500 französische Soldaten als Teil einer regionalen Aufstandsbekämpfungstruppe.

In den letzten Jahren herrschte in der Sahelzone eine antifranzösische Stimmung. Zwei der Nachbarländer Nigers, Burkina Faso und Mali, haben französische Truppen vertrieben und Söldner der paramilitärischen Wagner-Gruppe Russlands angeheuert, um bei der Bekämpfung der Aufständischen zu helfen.